Erziehermangel bremst Kita-Ausbau

30. Mai 2024
Kita in Rendsburg

Auch im Kreis Rendsburg-Rendsburg fehlen noch 738 Kita-Plätze für unter 3jährige und 382 Plätze für über 3jährige Kinder. Ein Grund, warum der Ausbau der Kita-Betreuung nicht voran kommt, ist der Mangel an qualifizierten Erzieher:innen.

Auch im Kreis Rendsburg-Eckernförde gibt es nicht genug Erzieher:innen. Der Mangel ist ein bundesweites Problem. 2023 fehlten in Deutschland rund 98.000 Erzieher:innen; bis 2030 soll die Lücke nach Schätzungen von Statista auf 230.000 wachsen. Ein Grund für den Mangel ist, dass wenig junge Menschen in diesem Beruf ausgebildet werden. Dieses ist die Folge von mangelnder Wertschätzung und schlechter Bezahlung, die diesen Beruf unattraktiv machen. Eine Bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen sind hier geboten.

Ein weiterer Grund, warum wenige junge Menschen den Beruf des Erziehers ergreifen ist, dass die Ausbildung oft rein schulisch ist und die Auszubildenden keine Ausbildungsvergütung erhalten; die Ausbildung muss also von den Auszubildenden selber finanziert werden. Eine Lösung wäre hier die praxisintegrierte Ausbildung (PiA). Bei diesem Model erhalten die Erzieher:innen in der Ausbildung bereits eine Ausbildungsvergütung. Dieses ist zum Beispiel in einer Kita in Hohenwestedt möglich. Dieeses wäre auch in den Kitas in Rendsburg möglich. Außerdem sollten die Kitas nach Auffassung der Linken in kommunalerer Hand sein.

Aus Sicht der Linken ist eine Kita nicht nur für die Betreuung der Kinder verantwortlich, sondern auch Teil der frühkindlichen Bildung. Insbesondere für Kinder aus Familien mit einer Zuwanderungsgeschichte ermöglicht ein Kitabesuch ggf. den Erwerb der deutschen Sprache, der dann auch auf den Lernerfolg in der Grundschule und der daran anschließenden Bildung erhöht. Kitas müssen demselben Stellenwert wie Schulen bekommen. (SR)