Seit 1884 gibt es in Rendsburg ein Krankenhaus, das 1983 von der Stadt Rendsburg zum Kreis Rendsburg- Eckernförde wechselte. 2010 wurde aus den beiden Häusern Rendsburgund Eckernförde eine gemeinnützige GmbH. Die Kliniken waren über diese lange Zeit also immer in kommunaler Hand. Das endete im April 2023 mit dem Verkauf der Klinik.
Im Dezember 2022 überraschte uns die Geschäftsführung der imland-Klinik mit der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens unter Eigenregie und Schutzschirm. Schnell jedoch war klar, dass es darum geht, die Klinik zu privatisieren. Immer wieder erklärten CDU und FDP, dass es uns als Kreispolitik nicht möglich ist, eine Klinik wirtschaftlich zu führen. Unter den Umständen, dass ein Krankenhaus unbedingt schwarze Zahlen schreiben muss in einem zutiefst kapitalistischen System, könnte das sogar stimmen. Richten soll es nun die Schön Klinik Gruppe mit Sitz in München, die die imland Klinik nun gekauft haben. Der Geschäftsführer der Schön Klinik versichert nun, dass beide
Standorte erhalten bleiben sollen, was erst einmal ein gutes Zeichen ist. Allerdings finden genau die Umstrukturierungen statt, die bereits im Szenario 5 der alten Geschäftsführung vorgesehen waren. Diese wurden jedoch mit deutlicher Mehrheit im Bürgerentscheid von den Menschen im Kreis abgelehnt. Nun kommt es also doch genau so abgelehnt. Weil die Klinik nun aber privat ist, kann der neue Eigentümer tun und lassen, was er möchte. Wobei der Versorgungsauftrag weiterhin beim Kreis Rendsburg-Eckernförde verbleibt, so dass die Politik immer noch dafür sorgen muss, dass es eine Klinik gibt. Damit macht man sich erpressbar und die Frage bleibt bestehen, was wird uns die Klinik kosten in Zukunft. Unsicher ist auch noch, wie viele Mitarbeiter*innen schließlich gehen müssen.
Für DIE LINKE gehört Gesundheit unbedingt zur kommunalen Daseinsvorsorge und Krankenhäuser müssen in kommunaler Hand bleiben, um allen Menschen eine gute Grundversorgung zu ermöglichen. Für Eckernförde bedeutet das, dass es selbstverständlich sein sollte, dass es eine Geburtenstation und eine echte 24-Stunden-Notaufnahme vor Ort gibt.
Alles andere gefährdet letztendlich Menschenleben. Deswegen gehört auch die Krankenhausplanung zuerst in Hände der Kommunalpolitik, denn weder das Land noch der Bund können die Notwendigkeiten vor Ort genau bestimmen. Viele Hoffnungen lagen auf die neue Gesundheitsreform unseres Ministers Lauterbach. Für die imland-Klinik kommt sie auf jeden Fall zu spät und für viele kleine Krankenhäuser gerade im ländlichen Bereich könnte diese Reform das Ende bedeuten. Unser Kreis hat seine Klinik verloren und damit auch seine Selbstständigkeit im Gesundheitsbereich. DIE LINKE bleibt dabei, diese wichtige Infrastruktur muss in öffentlicher Hand bleiben und darf nicht den Zwängen eines kapitalistischen Systems unterworfen werden. Gesundheit ist keine Ware. (AH)