Ab dem 1. Mai 2023 ist das »Deutschlandticket« (49-Euro-Ticket) erhältlich, jedoch nur im Abo-Model. Zudem hat das Ticket noch weitere Fallstricke zu bieten.
Nach langem hin und her hat die Bundesregierung das lange angekündigte »Deutschlandticket« auf den Weg gebracht. Dieses Ticket soll der Nachfolger für das sogenannte »9-Euro-Ticket« sein, das von Juni bis August 2022 erhältlich war und als einmalige Entlastung wegen der stark gestiegenen Energiepreise gedacht war. Viele Stimmen, so auch DIE LINKE hatten gefordert, ein vergleichbares Ticket als dauerhaftes Angebot anzubieten. Das »Deutschlandticket« vereinfacht den Tarifdschungel im öffentlichen Nahverkehr. Jedoch zeigen sich auch viele Pferdefüße:
- Mit 49 Euro ist das Ticket immer noch verhältnismäßig teuer und liegt über dem im »Bürgergeld« festgelegten Teil für Mobilität von 45 Euro. DIE LINKE fordert daher, den Preis auf maximal diesen Betrag zu beschränken. Perspektivisch strebt DIE LINKE einen kostenfreuen ÖPNV an.
- Das Ticket ist derzeit nur im Abo erhältlich und auch nur Online. Menschen ohne Internetzugang haben es schwer, an ein solches Ticket zu erwerben. Zwar soll das Ticket monatlich kündbar sein, aber dieses stellt zusätzlichen Aufwand für die Nutzer dar. Besser wäre es, wenn das Ticket auch am Automaten erhältlich wäre ohne ein Abo.
- Gerüchten zufolge soll es beim Abo auch eine Bonitätsprüfung geben. Gerade Menschen mit geringen Einkommen könnten daher von diesem Ticket ausgeschlossen werden.
Zudem kann das »Deutschlandticket« nur ein Baustein einer erfolgreichen Verkehrswände sein. Erforderlich sind erhebliche Investitionen in Bus und Bahn. Vor allem auf dem Land gibt es große Defizite bei der Versorgung mit dem ÖPNV. Wenn man die Menschen dazu bewegen will, auf das eigene Auto zu verzichten, muss ein bezahlbarer, attraktiver und zuverlässiger ÖPNV bereitgestellt werden. Für den Kreis fordert DIE LINKE daher in ihrem Wahlprogramm unter anderem:
- Einführung eines Sozialtickets und Zuschüsse zum »Deutschlandticket«.
- Verstetigung und Weiterentwicklung der Rufbusse vor allem im ländlichen Raum.
- Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken und Bahnhaltepunkten.
Außerdem sollte der Bus in den Städten wie Rendsburg und Eckernförde und auch zwischen diesen bis 22 Uhr fahren. Gerade viele Berufstätige können den Busverkehr derzeit nicht nutzen, da der letzte Bus bereits vor Feierabend abgefahren ist. (SR)