Nobiskrug-Werft in der Krise: Die Linke fordert klare Perspektiven für Beschäftigte und Region

30. Januar 2025
Quelle: Matti Blume by Wikipedia: CC BY-SANobiskrug Werft
Die Nobiskrug-Werft ist in der Insolvenz

Mit großer Sorge verfolgt der Kreisverband Die Linke Rendsburg-Eckernförde die jüngsten Entwicklungen rund um die Insolvenz der Nobiskrug-Werft und der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft. Beide Traditionsstandorte stehen stellvertretend für die maritime Industrie in Schleswig-Holstein und sind unersetzlich für die wirtschaftliche und soziale Struktur unserer Region.

Investoren versagen, Beschäftigte tragen die Last

Der Fall Lars Windhorst verdeutlicht einmal mehr, dass spekulative Investoren ohne langfristiges Interesse an einer nachhaltigen Entwicklung von Schlüsselindustrien eine Gefahr für die gesamte Region darstellen. Seine wiederholten Versprechen, die Werften zu sanieren, sind nichts als leere Worte geblieben. Währenddessen mussten die Beschäftigten nicht nur auf Lohnzahlungen warten, sondern wurden auch gezwungen, unter prekären Bedingungen zu arbeiten – oft ohne ausreichend Material oder echte Aufträge.

Gesundheit der maritimen Industrie in Gefahr

Die Insolvenz ist kein isolierter Vorfall, sondern ein Symptom für das größere Problem der Kommerzialisierung und des Mangels an politischer Verantwortung in der maritimen Industrie. Staatliche Förderungen wurden zurückgezogen, und Aufträge wie das LNG-Bunkerschiff-Projekt scheiterten an der mangelnden Kooperation des Investors. Die Beschäftigten und ihre Familien stehen nun vor einer ungewissen Zukunft, während Windhorst trotz zahlreicher Klagen und Ermittlungen weiterhin auf Zeit spielt.

Die Linke fordert: Konkrete Maßnahmen statt leere Worte

Angesichts der schweren Krise fordern wir:

  • Schutz der Arbeitsplätze: Der Erhalt der Nobiskrug-Werft und die Sicherung der Arbeitsplätze müssen oberste Priorität haben. Staatliche Unterstützung darf nicht erneut durch das Versagen eines Investors gefährdet werden.
  • Öffentliches Engagement: Die Werften in Rendsburg und Flensburg müssen in öffentliche Hand überführt oder zumindest mit staatlicher Kontrolle betrieben werden, um nachhaltige Perspektiven für die maritime Industrie zu schaffen.
  • Investitionen in Zukunftstechnologien: Der Bau von umweltfreundlichen Schiffen, insbesondere im Bereich erneuerbarer Energien, bietet eine Möglichkeit, die Werften wettbewerbsfähig zu machen.
  • Stärkung der Arbeitnehmerrechte: Beschäftigte dürfen nicht länger Spielball der Interessen von Finanzinvestoren sein. Wir fordern umfassende Mitbestimmungsrechte und Tarifbindung für alle Beschäftigten.

Solidarität mit den Beschäftigten

Die Linke Rendsburg-Eckernförde steht solidarisch an der Seite der 500 betroffenen Beschäftigten und ihrer Familien. Wir wissen, dass diese Krise nicht von den Arbeiter:innen verursacht wurde, sondern das Resultat von Missmanagement und Profitgier ist.
Die Zukunft der Werften ist eine Zukunft für die Region
Die maritime Industrie ist ein zentraler Bestandteil unserer Wirtschaft und Kultur. Ihr Erhalt ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine soziale Verpflichtung. Wir rufen alle politischen Akteur:innen in Schleswig-Holstein und auf Bundesebene dazu auf, die Verantwortung für die Werften und ihre Beschäftigten zu übernehmen. (MH)