Kapital auf dem Acker: Investoren greifen nach der Landwirtschaft in Schleswig-Holstein

Quelle: unsplash.com@randyfath Die Linke steht auf der Seite der bäuerlichen Kleinbetriebe
Die Linke steht auf der Seite der bäuerlichen Kleinbetriebe

Die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein steht unter Druck – durch Klimakrise, Flächenverbrauch, Preisdruck und zunehmend durch außerlandwirtschaftliche Investoren. Immer häufiger übernehmen externe Unternehmensgruppen ganze Betriebe oder kaufen große Landflächen. 2022 waren laut Statistikamt Nord bereits 81 solcher Verflechtungen in Schleswig-Holstein erfasst – Tendenz steigend.

Diese Unternehmen werden oft von Kapitalgesellschaften kontrolliert, die keinen Bezug zur Landwirtschaft haben. Auch bundesweit zeigt sich diese Entwicklung: Die DAH Gruppe, einer der größten Agrarbetriebe Deutschlands, bewirtschaftet rund 20.000 Hektar und gehört seit 2023 dem Finanzinvestor »Igneo Infrastructure Partners«. Hinter dem Schlagwort »professionelles Management« steht häufig Profitmaximierung – zulasten bäuerlicher Betriebe. In Schleswig-Holstein steigen dadurch Pachtpreise drastisch. Der Pachtpreisspiegel 2022/2023 weist für Ackerland durchschnittlich 45.679 Euro pro Hektar aus – ein Anstieg um 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Familienbetriebe geraten zunehmend ins Hintertreffen.


Zwar unterstützt das Land Investitionen mit Programmen wie der »IB.SH Agrargarantie«, doch auch Kapitalfonds profitieren von diesen Mitteln. Das verstärkt die Ungleichheit.


Die Linke steht fest an der Seite der Landwirtinnen und Landwirte – gegen das Finanzkapital, das Höfe zerstört. Land gehört in die Hände derjenigen, die es nachhaltig und sozial verantwortlich bewirtschaften – nicht in internationale Portfolios. Wir fordern klare gesetzliche Grenzen für fachfremde Investoren und eine aktive Bodenpolitik, die landwirtschaftliche Betriebe schützt. Unsere Solidarität gilt denjenigen, die Landwirtschaft nachhaltig gestalten – nicht den Profiteuren des Finanzmarkts. (AB)