
»Die Würde des Menschen ist unantastbar.« Dies ist der Grundsatz, auf dem die Verfassung unseres Landes basiert.
Starke Worte, angesichts dessen, was sich dieser Tage wirklich in
Deutschland abspielt.
Denn eigentlich bedeutet das, dass jeder Mensch von Geburt an einen grundlegenden Wert besitzt, unabhängig seiner Herkunft, Religion, seines Geschlechtes, des Alters oder auch seiner Leistungsfähigkeit. Und das bedeutet, dass diese Würde weder durch staatliche Gewalt noch durch andere Menschen verletzt werden darf. »Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.«
Dieser Grundsatz ist nicht verhandelbar und bildet die Basis aller weiteren Grundrechte – auf dem Papier!
Wie sieht aber die gesellschaftliche Realität aus?
Hier ist eine wachsende Ungleichheit zu verzeichnen! Trotz des klaren Verfassungsauftrages klaffen Anspruch und Wirklichkeit immer weiter auseinander. Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich: Die ärmere Hälfte der Bevölkerung besitzt nur ein Bruchteil des Vermögens, während die reichsten zehn Prozent den Großteil kontrollieren.
Besonders dramatisch zeigt sich die Missachtung der Menschenwürde im Umgang mit älteren Menschen. Über 3,5 Millionen Menschen ab 65 Jahren sind inzwischen von Armut bedroht – ein Rekordwert, der weiter steigt.
Gleichzeitig plant die Bundesregierung weitere Sozialkürzungen – etwa bei Arbeitslosenunterstützung, der Gesundheitsvorsorge und bei Integrationsangeboten. Diese Einsparungen treffen vor allem die Schwächsten und verschärfen soziale Notlagen. Arbeitszeitverlängerungen und Prekarisierung, die alleine den Arbeitgebern entgegenkommen, führen zu weiterem Druck und zu weniger Schutz für Arbeitnehmer.
Die Wohnungskrise und explodierende Mieten, vorbei an den Einkommensrealitäten der Menschen, verschärfen die Lage zusätzlich. So werden Menschen mit geringeren Einkommen aus den Städten und in ungesicherte Lebenssituationen gedrängt. Aus linker Sicht ist diese Entwicklung ein klarer Verstoß gegen den Verfassungsauftrag, die Menschenwürde zu schützen.
Die Linke fordert daher unter Anderem:
- Gerechtere Verteilung von Vermögen und Einkommen, etwa durch Vermögenssteuern
- Deutlich höhere Investitionen in den sozialen Wohnungsbau und Mietregulierung!
- Anheben des Rentenniveaus um Altersarmut zu verhindern!
- Rücknahme von Sozialkürzungen und Ausbau sozialer Sicherungssysteme
- Stärkere Rechte und Schutz für Arbeitnehmer statt weiterer »Flexibilisierung« zu ihren Lasten
Fazit: Die Verfassung verpflichtet den Staat, die Würde jedes Menschen zu schützen. Angesichts von Altersarmut, wachsender Ungleichheit, Sozialabbau und Wohnungskrise wird dieser Anspruch aktuell nicht eingelöst. Nur eine sozial gerechte Politik kann den Wert eines Menschen in der Realität sichern! Denn: Lieber solidarisch als gleichgültig – für eine Gesellschaft, in der die Würde jedes Menschen unantastbar bleibt!
Und wie denkst Du darüber?
(ST)