Bezahlbarer Wohnraum in Rendsburg ist Mangelware

30. Mai 2024
Baustelle Eiderkaserne
Auf dem Areal der ehemaligen Eiderkaserne soll neuer Wohnraum entstehen

Auch in Rendsburg werden bezahlbare Wohnungen knapper. Besonders betroffen hiervon sind Menschen mit geringen Einkommen. Vor allem junge Menschen und Geflüchtete sind hiervon betroffen.

In Rendsburg suchen viele Menschen nach einer bezahlbaren Wohnung. Es wird immer schwieriger, solchen Wohnraum in Rendsburg zu finden. Doch bezahlbare Wohnungen, insbesondere Sozialwohnungen und barrierearme Wohnungen, sind Mangelware. Der Bedarf für Sozialwohnungen wird auch mittelfristig steigen. Viele Wohnungen werden auch in den nächsten Jahren aus der Sozialbindung fallen oder sind es bereits. Dennoch geht der Bau neuer Wohnungen nur schleppend voran. Neue Sozialwohnungen entstehen kaum noch. Ein Grund hierfür sind gestiegene Baustoffkosten und Zinsen.

Viele Wohnungen in Rendsburg sind zudem in einem schlechten Zustand in Folge eines Jahrzentelangen Instandhaltungsstaus durch die Eigentümer. So hatte ein Wohnturm in der Pastor-Schröder-Straße wochenlang kein warmes Wasser. In den Wohntürmen in der Liegnitzer Straße sind viele Wohnungen verschimmelt. Diese Objekte gehören der ZBVW (Zentrale Boden Vermietung und Verwaltung). Diese Objekte befanden sich einst im Bestand der stadteigenen Rendsburger Wohnungsgesellschaft, wurden aber in den 2000er Jahren privatisiert.

Auf dem Gebiet der ehemaligen Eiderkaserne in Neuwerk West sollen 450 Wohneinheiten für bis zu 700 Bewohnern entstehen. Vorgesehen ist eine Mischbebauung aus Einfamilienhäusern, Reihenhäusern und Mehrfamilienhäusern. Für den Bau neuer Mehrfamilienhäuser mit bezahlbarem Wohnraum ist es derzeit aber schwer, Investoren zu finden. Der Bauausschuss der Stadt Rendsburg hat daher am 7.11.2023 eine Anhebung der Sozialquote auf 50 Prozent in Neuwerk West beschlossen. Auch im Stadtnorden ist auf den Heidman’schen Koppeln neuer Wohnraum geplant; auch hier stockt die Umsetzung seit Jahren. Neben der Erschließung neuer Wohngebiete sollte die Stadt Rendsburg auch eine Nachverdichtung bestehender Wohngebiete in Erwägung ziehen.

Die Schaffung neuen Wohnraums in Rendsburg muss beschleunigt werden. Die Linke fordert daher eine städtische Wohnungsbau- und Immobiliengesellschaft. Diese soll dann neue Wohnraum mit bezahlbaren Mieten schaffen. Auch ein Rück- und Aufkauf von im privaten Besitz befindlichen Wohnungen und deren Sanierung kann eine solche Gesellschaft ermöglichen. Darüber hinaus sollte eine solche Gesellschaft in städtischer Hand auch den Kauf von historischer und vom Verfall bedrohter Bauten in der Innenstadt als Aufgabe haben; hier könnte ebenfalls neuer Wohnraum geschaffen werden oder die Objekte anderen gemeinwohlorientierten und gewerblichen Zwecken zugeführt werden und so die Innenstadt wieder belebt werden. (SR)